Die Frage, wie die Arbeit in der Zukunft aussehen und ablaufen wird, beschäftigt Politiker, Wissenschaftler und Unternehmer heutzutage immer häufiger. Dabei geht es meist um die Digitalisierung und die Entwicklung der Technik im Zusammenspiel mit dem Arbeitsmarkt. Auf der einen Seite nutzen die Unternehmen immer mehr Technik, um die Arbeit effektiver und kostengünstiger erledigen zu lassen. Auf der anderen Seite befürchten Arbeitnehmer, dass sie durch die Maschinen ersetzt und ihre Arbeitsplätze verlieren werden. Mit dieser Diskrepanz beschäftigen sich verschiedene Forschungsinstitute in Deutschland und versuchen eine Lösung für dieses komplexe Problem zu finden.
Weiterentwicklung des Arbeitsmarktes – Forschung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung, kurz BMBF, beschäftigt sich mit allen Fragen rund um die Bildung – von der Ausbildung über effektive Weiterbildungen bis hin zum lebenslangen Lernen – und der Forschung in verschiedenen Themenbereichen. Das reicht von der naturwissenschaftlichen Grundlagenforschung bis hin zur Forschung für Innovationen. Die Forschung zum Thema Zukunft der Arbeit wurde bereits durch mehrere Forschungsprogramme vorangetrieben. Derzeit läuft die Initiative „Innovationen für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit von morgen“, die sich mit der Weiterentwicklung des Arbeitsmarktes beschäftigt. Ziel dieses Programms ist es, die Produktion von Waren in Deutschland zu halten, um dadurch Arbeitsplätze zu erhalten und neue zu schaffen. Außerdem sollen Strategien entwickelt werden, die es ermöglichen, die Arbeit auch in Zukunft wirtschaftlich und sozial zu gestalten. Es soll erarbeitet werden, wie die Arbeitsprozesse von Produktionen und Dienstleistungen effizient und umweltschonend umgesetzt werden können, um eine bessere Zukunft für unsere Gesellschaft zu erreichen. Insgesamt werden für diese Forschung mehr als eine Milliarde Euro eingesetzt.
Analyse und Innovation der Arbeitswelt – Das Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit
Das Ziel des Forschungsinstituts zur Zukunft und Arbeit (IZA) ist die Untersuchung des aktuellen Arbeitsmarktes in Verbindung mit verschiedenen Aspekten, wie Bildung, Umwelt und Wirtschaft. Das Institut erhebt Statistiken rund um den Arbeitsmarkt, entwickelt Lösungen für aktuelle Probleme und tritt als Politikberater ein. Das IZA ist ein privates und unabhängiges Wirtschaftsforschungsinstitut und wird von der Deutsche-Post-Stiftung gefördert. Es arbeitet international mit anderen Instituten und Partnern zusammen und gibt so einen breiten Einblick in die globale Arbeitswelt. Die Zukunft der Arbeit wird im Institut durch die Abteilung „Wandel der Arbeit“ untersucht. Dort werden die Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt beobachtet und zukunftsorientierte Lösungen für Probleme entwickelt. Aktuelle Schwerpunkte der Forschung sind die sogenannte Gig Economy, das Arbeiten 4.0 und mögliche Alternativen zur geringfügigen Beschäftigung. Die letzte Studie des Instituts war die „Machbarkeitsstudie zur Evaluation der arbeitsmarktpolitischen Integrationsmaßnahmen für Flüchtlinge“, in der Vorschläge zur Evaluation von Integrationsmaßnahmen im Arbeitsmarkt erarbeitet wurden.
Vermittler in Zukunftsfragen – Die Stiftung für Zukunftsfragen
Eine weitere unabhängige Forschungseinrichtung zum Thema Zukunft der Arbeit ist die Stiftung für Zukunftsfragen. Diese gemeinnützige Organisation hat es sich zum Ziel gemacht, nachhaltige Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen zu entwickeln und fungiert dabei als Vermittler zwischen Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Die Stiftung sieht sich einerseits als Organ zwischen der Wissenschaft und der Gesellschaft, das die aktuelle Forschung leicht verständlich an die Bürgerinnen und Bürger vermittelt. Andererseits möchte sie aktuelle Probleme der Gesellschaft an Politiker und Wirtschaft weitergeben, damit diese die entwickelten Lösungen umsetzen können. In diesem Sinne wurde beispielsweise 2009 die Studie „Vision Deutschland. Neue Wege in die Welt von morgen“ durchgeführt. Dabei wurden 2000 Menschen ab 14 Jahren nach ihren Wünschen für die Arbeitswelt befragt. Themen wie die Kinderbetreuung oder die Verwendung erneuerbarer Energien wurden dadurch aufgenommen und an die Politiker weitergegeben. Neben der Forschung zum Arbeitsmarkt beschäftigt sich die Stiftung mit Themen wie der Erwachsenenbildung oder der Touristik in Deutschland.